Bruderholzschulhaus, Erweiterung

Aufgabenstellung

Um den Raumbedarf der Primarschule im Bruderholz längerfristig zu sichern, ist die bestehende Schule mit einem zusätzlichen Gebäudetrakt erweitert worden. Der Neubau integriert sich in die denkmalgeschützte Anlage und ist das erste Minergie-ECO Gebäude im Kanton Basel-Stadt.

Die zwischen 1937 – 1939 errichtete Primarschule mit Kindergarten auf dem Bruderholz ist ein Pionierbau, der nach dem Zweiten Weltkrieg das Interesse des nationalen und internationalen Fachpublikums auf sich zog. Erstmals in der Schweiz war hier das Pavillonsystem in reiner Form im Schulhausbau angewendet worden. Die Anlage ist ein Hauptwerk von Hermann Baur, der im Jahr 1959 auch die Erweiterung um zwei weitere Trakte besorgte. Dementsprechend ist die Schulanlage als Baudenkmal eingestuft. Das Schulhaus mit seinen Pausenhöfen fügt sich unterhalb der Daniel Fechter-Promenade harmonisch in die Landschaft ein und lässt durch seine grossteils eingeschossige Baustruktur die Aussicht gegen Osten frei.

Um die längerfristigen Nutzungsanforderungen der Schule zu gewährleisten, ist der bestehende Trakt 6 im Bruderholz- Schulhaus zurückgebaut worden. An gleicher Stelle wurde ein grösserer Neubau realisiert. Grosse Beachtung musste dazu den Anforderungen der Denkmalpflege und des Landschaftsschutzes geschenkt werden.

Die verwendeten Materialien in den Innenräumen sind wie im ursprünglichen Projekt von Hermann Baur an natürliche Töne und Beschaffenheiten angelehnt und auf die Kinder abgestimmt. Der neue Schultrakt stellt eine nachhaltige Erweiterung der Schule dar. Er enthält reine Unterrichtsfunktionen in Klassenzimmern und Gruppenräumen sowie einen grossen Mehrzweckraum für die Aula- und Musikraumnutzung. Der Lift sorgt für eine rollstuhlgängige Erschliessung. Grosszügige Schiebefenster schaffen einen starken Aussenbezug zur umliegenden Natur. Das Gebäude erreicht eine ausgezeichnete Schulraumqualität mit hoher Behaglichkeit, gesunder Raumluft (Lüftung gemäss Minergie-Standard), guten Tageslichtverhältnissen und sehr geringer Lärmbelastung. Die energetisch und ökologisch vorbildliche Bauweise – von der Herstellung der Baumaterialien bis zu deren künftigem Rückbau – verursacht eine geringe Umweltbelastung und erlaubt die Schonung natürlicher Ressourcen.